Dieser Text ersetzt keine Diagnose und soll nur als Hilfestellung dienen.

Coxarthrose

Nicht immer ist eine neue Hüfte notwendig: Gelenkerhalt geht immer vor Gelenkersatz

Eine typische Alterserscheinung ist der Verschleiß der Hüfte. Die Arthrose in der Hüfte, von Medizinern Coxarthrose genannt, ist eine der häufigsten Krankheiten im Alter. Aber der Verschleiß ist nicht unausweichlich. Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die eine Hüftarthrose wahrscheinlicher machen. Viele davon kann man aber auch bewusst vermeiden und so auch im hohen Alter mit einer gesunden Hüfte leben. Bei der Arthrose nutzt sich der Gelenkknorpel ab, bis schließlich keiner mehr da ist und im Hüftgelenk Knochen auf Knochen aneinander reiben. Der Knorpelabbau hat mehrere Stadien und je nach Stadium und Ursache der Coxarthrose kann womöglich auf den klassischen und konservativen Ansatz der „künstlichen Hüfte“ verzichtet werden. Wichtig ist, sich frühzeitig mit der Hüftgesundheit zu beschäftigen und nicht erst, wenn die Krankheit das vierte und letzte Stadium erreicht hat.

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Symptome

Üblicherweise tauchen bei einer Coxarthrose Schmerzen in der Leiste oder in der Hüfte auf. Zunächst sind diese Schmerzen nur kurzzeitig nach oder bei einer Belastung. Im Verlauf der Krankheit kann sich ein Bewegungskater auch über mehrere Tage nach der Belastung bemerkbar machen. Im späten Studium oder bei einer zusätzlichen Entzündung im Gelenk kommt es zu Ruheschmerz. Die Schmerzen können auch ausstrahlen und Knieschmerzen, sowie Lendenschmerzen verursachen. Ein klassisches Symptom von Arthrose sind die morgendlichen Anlaufschmerzen nach einer längeren Ruhephase beim Schlafen. Nach etwas Bewegung im Gelenk verschwinden diese Schmerzen oft wieder. Neben dem Gelenk können auch die Muskeln drumherum schmerzen, da diese chronisch verspannen. In späteren Stadien kommt es zur Versteifung des Gelenks, Schmerzen bei der Außendrehung des Beins, Gehbeschwerden wie Schmerzen, aber auch hinken und einknicken, sowie Knack- und Reibegeräuschen im Gelenk.

Anatomie des Hüftgelenks

Das Hüftgelenk sitzt zwischen dem Becken und dem Oberschenkelknochen. Das Hüftgelenk ist ein Kugelgelenk, welches es uns ermöglicht das Bein in alle Richtungen zu bewegen. Man spricht von einem Kugelgelenk, weil der Gelenkkopf, welcher sich am Ende des Oberschenkelknochens befindet, kugelförmig ist. Der Gelenkkopf sitzt in der Gelenkpfanne, welche eine Mulde im Darmbein ist. Zwischen den beiden Knochen liegt der Gelenkknorpel. Dieser sorgt dafür, dass sich der Gelenkkopf geschmeidig in der Gelenkpfanne bewegen kann. Umgeben ist das Gelenk von Gelenkflüssigkeit. Auch diese ist notwendig für eine reibungslose Funktion des Hüftgelenks. Damit die Flüssigkeit an Ort und Stelle bleibt, ist das Gelenk von einer Kapsel umgeben. Diese Gelenkkapsel sorgt auch für Stabilität des Hüftgelenks, da es aufgrund der großen Bewegungsmöglichkeiten auch instabil ist und sich ausrenken könnte. Weitere wichtige Stabilisatoren des Hüftgelenks sind Bänder und Muskeln. Die Hüfte hat den kräftigsten Bandapparat im Körper. Die Bänder wickeln sich schraubenförmig um den Oberschenkelknochenhals. Von jedem einzelnen Knochen des Beckens verläuft mindestens ein Band zum Oberschenkelknochen. Die Bänder sorgen dafür, dass der Kopf auch bei Belastung fest in der Pfanne sitzen bleibt. Da sich das Hüftgelenk in viele Richtungen bewegen kann, sind auch viele Muskeln notwendig. Die Hüftbeuger liegen auf der Vorderseite und die Hüftstrecker befinden sich am Gesäß. Die Abspreizer, medizinisch Abduktoren, liegen auf der Außenseite des Oberschenkels und die Heranführer, auch Adduktoren genannt, auf der Oberschenkelinnenseite. Für die Drehbewegung der Hüfte sind die Ein- und Ausdreher zuständig.

Ursachen

Man unterscheidet zwischen behandelbaren und nichtbehandelbaren Ursachen der Coxarthrose. Bei den behandelbaren Ursachen kann man durch eine Operation oder andere Maßnahmen die Ursache beseitigen und im besten Fall die Auflösung des Knorpels stoppen. Liegt eine nichtbehandelbare Ursache vor, so versucht man das Voranschreiten der Arthrose selbst zu verlangsamen.


Nichtbehandelbare UrsachenBehandelbare Ursachen
Knorpelabbau als Nebenwirkung von MedikamentenOsteonekrose (Durchblutungsstörung im Knochen, führt zu dessen Absterben)
Abnutzung und Verschleiß im AlterLoose Bodys (freie Gelenkkörper wie beispielsweise Knorpelfragmente oder Gewebefetzen)
Erblich bedingte KnorpelschwächeLabrumläsion (Verletzung der knorpeligen Gelenklippe, welche die Gelenkpfanne am Rand vergrößert)
Mangel an Gelenkschmiere durch vorrausgegangenen BewegungsmangelHüftdysplasie (mangelnde Überdachung des Gelenkkopfs durch die Gelenkpfanne)
Hüftimpingement (Formstörung von Gelenkkopf oder Gelenkpfanne)
Unfallbedingter Knorpelschaden
Synovialitis (Entzündung der Gelenkschleimhaut)
Bakterielle Infektion im Hüftgelenk

Behandlung

Liegt eine behandelbare Ursache der Coxarthrose zu Grunde, dann wird im ersten Ansatz diese bekämpft. Die Therapiemöglichkeiten unterscheiden sich hier stark, je nach dem, was die Grunderkrankung ist. Ist die Arthrose schon ausgeprägter oder liegt keine behandelbare Ursache vor, so gibt es verschiedene Therapiemöglichkeiten. Durch Injektionen mit Hyaluronsäure wird die Gelenkflüssigkeit unterstützt und der Knorpel besser versorgt. Ist der Knorpel schon im Abbau, so kann zu einer Knorpelzelltransplantation geraten werden. Bei Stadium 4, wenn bereits Knochen auf Knochen reibt und kein Knorpel mehr vorhanden ist, ist meist der Gelenkersatz das Mittel der Wahl. Hierbei kann man den Oberflächenersatz wählen oder einen vollständigen Gelenkersatz. Am besten ist es jedoch einer Coxarthrose direkt vorzubeugen oder im frühen Stadium Risikofaktoren zu reduzieren. Zu den Risikofaktoren gehören Übergewicht, Alkohol- und Nikotinkonsum, schweres Heben und extreme Gelenkbelastung, sowie die Daueranwendung von Schmerzmitteln, da diese den Knorpel angreifen können. Einer Arthrose vorbeugen kann man durch gelenkschonende Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren, regelmäßige abwechslungsreiche Bewegung und Dehnungen um Dysbalancen vorzubeugen und die Versorgung des Gelenks aufrecht zu erhalten. Ebenfalls helfen kann dämpfendes Schuhwerk und ein gezielter Muskelaufbau in der Hüftregion um das Gelenk zu entlasten. Außerdem sollte man auch leichte, beginnende Schmerzen in Leiste oder Hüfte von einem Facharzt untersuchen lassen, damit man frühzeitig gegen eine mögliche Coxarthrose vorgehen kann.
Ein Schmerztherapeut kann Ihnen zeigen, mit welchen Übungen Sie der Arthrose entgegenwirken können. Außerdem zeigt er Ihnen im Rahmen einer ganzheitlichen Gesundheitsanalyse auf, welche Risikofaktoren es womöglich für eine Hüftarthrose speziell bei Ihnen gibt. Der Ansatz von Schmerztherapeuten ist es immer, das Gelenk so lange wie möglich zu erhalten, damit man nur im schlimmsten Fall zu einem großen Eingriff wie einem Gelenkersatz greifen muss.