Dieser Text ersetzt keine Diagnose und soll nur als Hilfestellung dienen.

Bandscheibenvorfall

Nicht immer ist eine OP nötig - so gut kann man dem Rückenschmerz-Klassiker vorbeugen

Dieser Text ersetzt keine Diagnose und soll nur als Hilfestellung dienen.

Bandscheiben-
vorfall

Nicht immer ist eine OP nötig - so gut kann man dem Rückenschmerz-Klassiker vorbeugen

Ein Bandscheibenvorfall, medizinisch Bandscheibenprolaps, ist das Durchbrechen des Gallertkerns durch den Faserring der Bandscheibe. Das austretende Gewebe kann dann auf die empfindlichen Nerven an der Wirbelsäule drücken und somit Schmerzen auslösen. In neun von zehn Fällen entsteht ein Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule (LWS). Hierbei spricht der Mediziner von einem lumbalen Bandscheibenvorfall. Bei etwa 10 Prozent der Fälle tritt der Gallertkern im Bereich der Halswirbelsäule (HWS) aus. Einen Bandscheibenvorfall der HWS bezeichnet man als zervikalen Bandscheibenvorfall.

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Die Anzeichen eines Bandscheibenvorfalls können unterschiedlich stark ausfallen. Ein klassisches Symptom eines HWS-Bandscheibenvorfalls ist das Ausstrahlen der Schmerzen in die Arme, während bei einem Vorfall in der LWS die Schmerzen in die Beine oder sogar in die Füße ausstrahlen können. Häufig sprechen Laien hier von Ischias-Schmerzen. Aber durch das Eindrücken der Nerven können nicht nur Schmerzen auftreten, sondern auch Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinung. Besonders gefährlich wird ein Bandscheibenvorfall der LWS, wenn die Funktion von Blase und Darm gestört ist. Hierbei handelt es sich um einen medizinischen Notfall namens Kauda-Syndroms. Suchen Sie in diesen Fällen schnellstmöglich einen Arzt auf. Viele Bandscheibenvorfälle bleiben aber auch unbemerkt, da sie symptomfrei verlaufen.

Anatomie der Bandscheiben

Insgesamt hat der menschliche Körper 23 Bandscheiben, welche zwischen den Wirbeln der Wirbelsäule liegen. Die Bandscheiben dienen als eine Art Stoßdämpfer um die Kraft, die tagtäglich auf die Wirbelsäule einwirkt, abzufedern. Die Bandscheibe selbst besteht aus einem weichen gelartigen Kern, dem Gallertkern oder medizinisch auch Nucleus pulposus genannt. Um diesen Kern herum liegt der Faserring. Dieser besteht aus Knorpelfaser und ist die feste, aber dennoch elastische Hülle des Kerns. Damit die Bandscheiben ihre dämpfende Wirkung beibehalten, müssen sie sich regelmäßig mit Flüssigkeit vollsaugen. Diese nimmt der Gallertkern von der umliegenden Gewebsflüssigkeit auf. Die Flüssigkeitsaufnahme passiert vor Allem, wenn kein Druck auf den Bandscheiben lastet, also nachts während wir liegen. Tagsüber, wenn wir sitzen oder stehen und die Bandscheiben ihre federnde Funktion wahrnehmen, verlieren sie durch den Druck an Flüssigkeit. Daher ist ein Mensch auch morgens etwas größer als am Abend.

Ursachen

Im Alter lässt die Elastizität der Bandscheibe nach, der Faserring wird anfälliger und bekommt Risse. Dadurch kann sich der Gallertkern nach außen wölben oder sogar den Faserring durchbrechen. Bei einer Vorwölbung spricht der Mediziner von einem Bandscheibenprotrusion, beim Durchbrechen handelt es sich dann um einen Bandscheibenvorfall bzw. einem Bandscheibenprolaps. Der altersbedingte Verschleiß ist somit ein entscheidender Risikofaktor für Bandscheibenvorfälle. Aber auch junge Menschen können an Bandscheibenvorfällen leiden. Neben einer erblichen Prädisposition sind insbesondere Übergewicht und Fehl- und Überbelastungen der Wirbelsäule Gründe für Bandscheibenvorfälle im jungen Alter. Bandscheibenvorfällen kann man also gut vorbeugen, in dem man diesen Ursachen entgegenwirkt.

  • durch ein gesundes Körpergewicht
  • stabilen und proportionalen Muskelaufbau
  • Beweglichkeit, keine Muskelverkürzungen
  • Lernen von gesunden Bewegungsabläufen
  • Vermeiden von Situationen der Über- und Fehlbelastung
Insbesondere bei den präventiven Maßnahmen kann Sie Mein Schmerztherapeut unterstützen. Da in der ganzheitlichen Gesundheitsanalyse nicht nur die reinen körperlichen Beschwerden betrachten werden, sondern auch, wie Sie sich in ihrem gewohnten Umfeld bewegen und welche Bewegungen sie häufig ausführen. So können unsere Spezialisten erkennen, welcher Bewegungsablauf womöglich zu einem Risiko werden kann und arbeiten gemeinsam mit Ihnen an einer gesunden Ausführung von Bewegungen. Aber auch wenn sich schon Fehlhaltungen durch fehlende Muskeln oder durch verkürzte Muskulatur und Faszien entstanden sind, kann Ihnen in der Therapie gezeigt werden, wie Sie dem entgegenwirken können.

Behandlung

Zur ersten Abklärung beim Arzt reichen oft eine körperliche Untersuchung und ein Gespräch um die Diagnose Bandscheibenvorfall zu stellen. Bei starken und gefährlichen Symptomen werden auch bildgebende Verfahren wie MRT oder CT verwendet um die Verletzung der Bandscheibe genau betrachten zu können. Eben bei diesen starken Fällen mit Beeinträchtigungen von Blase oder Darm oder starken Funktionsstörungen von Muskeln, kann auch eine Operation notwendig sein. In der Regel werden Bandscheibenvorfälle jedoch nicht operiert. Meist sind die Schmerzen innerhalb von 6 Wochen verschwunden, da der Körper sich selbst regenegiert. Diese Regeneration kann man durch leichte, vielfältige Bewegung und manuelle Therapie, welche auch bei der Schmerztherapie nach Liebscher & Bracht angewendet wird, unterstützen. Den betroffenen Bereich komplett zu schonen kann sich auf die Heilung negativ auswirken. Die Bewegung ist wichtig, damit die Bandscheibe ausreichend mit Nährstoffen versorgt wird und der Körper sich somit besser selbst heilen kann.